Familienleben

So anders war die zweite Schwangerschaft…

Für monatliche oder gar wöchentliche Schwangerschaftsupdates bin ich wohl einfach nicht der Typ. Tatsächlich habe ich es nicht mal vor der Geburt geschafft, von meiner zweiten Schwangerschaft zu berichten. Aber wenigstens im Nachhinein wollte ich gerne ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern.

„Von innen strahlen“

Tatsächlich wurde mir in beiden Schwangerschaften gesagt, ich würde so glücklich aussehen, so strahlen.
Ich glaube das sagen die Leute einfach. Vielleicht weil man es so sagt, vielleicht weil sie gerne schwangere Frauen sehen. Vielleicht vertue ich mich auch.

Aber Fakt ist – ich war nicht gerne schwanger. Weder in der ersten noch in der zweiten Schwangerschaft. Versteht mich nicht falsch. Ich habe mich unglaublich auf das kleine Menschlein in mir gefreut, war und bin dankbar für dieses Geschenk und dementsprechend auch glücklich. Aber so der „schwangere Zustand“ an und für sich, der hat mich jetzt nicht grade begeistert. Man hört es ja doch immer wieder, dass Frauen eine Schwangerschaft genießen konnten, besonders gerne schwanger waren.
Und das ist auch schön so, war nur bei mir einfach nicht der Fall.

Fakten und Wehwehchen

In Schwangerschaftsupdates werden oft so die typischen Zahlen, Erledigungen, Beschwerden genannt. Ich gehe jetzt einfach mal die für mich prägnantesten ab.

 

Gewicht

In der 1. SS habe ich schnell und viel zugenommen. Insgesamt hatte ich am Ende 20kg plus und eine ordentliche Kugel für meine 1,65m. In der 2. SS nahm ich viel langsamer zu (auch wenn man den Bauch typischerweise früher sah) und dachte erst, es wird viel weniger werden. Zum Ende hin habe ich aber v.a. dank Übertragung noch gut zugelegt und brachte ca. 16-17kg mehr als mein Ausgangsgewicht auf die Waage. Der Bauch war aber irgendwie die ganze Zeit kleiner oder einfach anders geformt. Die Bilder sind übrigens in der 29.SSW entstanden.

Kindsbewegungen

Für mich ganz klar der schönste und spannendste Teil der Schwangerschaft. In der 1. SS war ich sehr unsicher und habe die ersten Bewegungen als Magengrummeln abgetan. Wirklich sicher, dass ich da mein Baby spüre war ich erst um die 21./22. SSW rum. In meiner 2. SS spürte ich die ersten Stupser bereits in der 14. SSW.

Schwangerschaftsbeschwerden

Ja hier unterschieden sich beide Schwangerschaften doch sehr. In der ersten hatte ich so gut wie gar keine Probleme mit Übelkeit, dafür legte mich die bleierne Müdigkeit in den ersten Monaten ziemlich lahm. Und die hielt auch die ganze Schwangerschaft über an. Im Nachhinein weiß ich, dass es am Eisenmangel lag, aber als der festgestellt wurde, bekam ich ihn einfach nicht mehr in den Griff.
Etwa ab dem 5. Monat lag ich dann komplett flach mit fiesen Rückenschmerzen, die mich ans Bett fesselten, denn ohne Heizkissen oder die Wärme der Badewanne tat mir jede Position, jede Bewegung unglaublich weh.

Aus beiden Problemen konnte ich lernen und so habe ich nicht nur von Anfang an auf meinen Eisenhaushalt geachtet, sondern auch mindestens 5x die Woche Sport und gezielte Rückenübungen gemacht. Müde war ich trotzdem, aber die Kraftlosigkeit, die ein Eisenmangel mit sich bringt ist etwas anderes. Und auch wenn ich mit anderen Beschwerden wie Rippenweitung und Symphysenlockerung sowie Ischiasschmerzen zu kämpfen hatte, blieben die heftigen Rückenschmerzen (die einer angeborenen Wirbelfehlstellung zuschulden waren) in der 2. SS aus. Hinzu kamen dagegen Sodbrennen und eben Übelkeit, sodass das Spektrum an Beschwerden deutlich größer und abwechslungsreicher war. 😉 Aber sie haben mich nicht so außer Gefecht gesetzt, was für mich mit Kleinkind zuhause enorm wichtig war.

Anschaffungen

In der 1. SS mussten wir natürlich einiges neu (oder bei den meisten Sachen neu gebraucht) kaufen, wie Kinderwagen, Autositz, Stoffwindeln und Tragetuch, was nicht nur Geld, sondern auch etliche Recherchezeit gekostet hat. Dieses Mal waren die Anschaffungen logischerweise ziemlich überschaubar und ich konnte mir quasi zwei Herzenswünsche erfüllen. Zu Neuanschaffungen hatte ich ja erst vor Kurzem einen Artikel veröffentlicht.

Auszeiten

Ach ja, die Auszeiten. Mir ging es wie wohl fast allen Müttern. In der 1. SS kann man die guten Ratschläge von wegen „ruh dich aus“ kaum noch hören. Man steckt voller Tatendrang und weiß wirklich nicht, warum man sich jetzt ständig ausruhen soll. Wenn man dann wie ich die halbe Schwangerschaft nur im Bett verbringt, nerven einen solche Tipps nur noch mehr, denn das Letzte was man will, ist faul herumzuliegen.
Hat man dann ein Kleinkind zuhause sind die potentiellen Ruhezeiten rar gesät. Besonders wenn besagtes Kleinkind ziemlich genau mit Schwangerschaftsbeginn den Mittagsschlaf abschafft und sowieso Energie für 10 hat. 😀 Aber ich hatte und habe zum Glück viel Unterstützung, sodass ich mich durchaus immer wieder mal zurückziehen und erholen konnte.

 

 

 

Wie waren eure Schwangerschaftserfahrungen? Konntet ihr wie ich aus vorangegangenen Schwangerschaften für eine weitere „Lehren“ ziehen? Ich tausche mich immer wieder gerne darüber aus, denn es ist doch wirklich verblüffend, wie unterschiedlich nicht nur Geburten, sondern eben auch komplette Schwangerschaften verlaufen.

Heute bin ich mehr so die „messbaren“ Kategorien angegangen, es wird dann noch ein Beitrag über den emotionalen Teil geben. Denn ja, der kommt ja bei einer Schwangerschaft nicht grade zu kurz. 😉

Iris Maya

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