Familienleben

Wie feiert man den 2. Geburtstag „richtig“?

Ich gehöre definitiv zu den Menschen, die alles bis ins kleinste Detail analysieren und von möglichst vielen Blickwinkeln betrachten müssen. Dazu gehörte auch die Frage, wie wir den 2. Geburtstag meiner Tochter denn „richtig“ angehen sollten.

Manche Leute mögen es als gute Eigenschaft sehen, Dinge zu hinterfragen, sich selbst und Situationen zu reflektieren. Für mich ist es manchmal nur anstrengend und ich mache mir – ganz ehrlich – zu viele Gedanken. Seit ich Mutter bin, ist es noch um Einiges stärker geworden. Denn auch wenn ich zu vielen Dingen bereits eine feste und meiner Meinung nach fundierte Meinung habe, stellt einen Erziehung doch immer vor neue Fragen und neue Herausforderungen.

Mitmenschen mit und ohne Kinder genauso wie die Inspirations- und Informationsmöglichkeiten online sind dabei Segen und Fluch zugleich. Häufig habe ich bereits eine Entscheidung getroffen, die ich dann aufgrund von Aussagen anderer wieder infrage Stelle, die ganze Angelegenheit gedanklich erneut durchexerziere. Nicht selten mit dem Ergebnis, dass ich bei meiner bereits im Vorhinein getroffenen Entscheidung verbleibe bzw. zu ihr zurückkehre. Aber das scheint wohl einfach meine Art zu sein. Mit fast 30 sollte ich vielleicht einfach lernen, mich mit dieser Eigenschaft anzufreunden. 😉

Ein langes „Vorwort“ für ein vermeintlich banales Ereignis: dem zweiten Geburtstag vom Kind. Auch beim ersten Geburtstag haben wir natürlich im Vorfeld überlegt, was und wer und überhaupt. Aber es war für mich kein so großes Thema. Die Zaubermaus bekam bewusst noch nicht ganz so viel mit und ich hatte auch weniger Vergleichsmöglichkeiten.

Große Party zum Kleinkindgeburtstag?

Die Hauptfrage, die sich mir gestellt hat, war, ob es Sinn macht, den Geburtstag groß mit Familie und Freunden zu feiern. Mein Mann und ich waren uns an sich schnell einig, dass es A nicht nötig und B auch keine besonders tolle Idee ist.

Unsere Tochter ist sehr offen, kontaktfreudig, sehr interessiert an ihrem Umfeld. Was ganz wundervolle Eigenschaften sind. Aber sie wird auch schnell reizüberflutet. Kann zu viele neue Eindrücke, zu viele Menschen, zu viel Action ganz schlecht einordnen, sich entziehen oder sortieren. Das führt in der Regel dazu, dass die ganzen tagsüber gesammelten Eindrücke aus ihr rausbrechen, wenn dann wieder Ruhe einkehrt.
Heißt im Klartext: viel Action und Spaß am Tag für die Kleine Maus und auch meistens alle Beteiligten – großes Geschrei am Abend und gerne auch nachts. Für mich, aber auch sie selbst ist das recht anstrengend.

Geburtstagsfrühstück mit Schnupfnase, „Baby, Bär und Bär“

Ich halte sie deshalb nicht von besonderen Ereignissen, von Festen und dergleichen fern. Aber ich schaue schon, dass wir genügend Ruhe haben und versuche unnötige Aufruhr zu vermeiden.

Und genau das wäre eine große Feierei meiner Einschätzung nach gewesen. Da wir beide Großeltern und meinen Bruder eh regelmäßig sehen und niemand ein Fest eingefordert hätte, wollten wir nur 2 befreundete Kinder in ihrem Alter einladen, also ganz klein ein bisschen feiern. Nächstes Jahr würde sie vielleicht selbst schon den Wunsch äußern, Person X und Y einzuladen. Solange das noch nicht der Fall ist, habe ich das einfach entschieden.

Ins Wanken gebracht wurde diese Entscheidung dann genau von besagten Kindern, bzw. deren Eltern. Und zwar nicht, weil Kritik an meinen Plänen geäußert wurde, sondern weil diese beiden Kinder im gleichen Monat 2 wurden und zieeemlich groß gefeiert haben. Ziemlich groß heißt für mich 5-10 eingeladene Kinder + deren Eltern + etliche Verwandte wie Tanten, Onkel, Omas, Opas, Paten und Freunde.

Nach oben erwähntem Hin und Her Reflektieren, neu Überdenken, mit verschiedenen Personen sich Beraten bin ich dann wieder bei meinem Plan gelandet. – Der dann völlig über den Haufen geworfen wurde, denn Kind 1 hatte an dem Tag schon die Eingewöhnung bei der Tagesmutter und abends einen Babysitter zuhause (heißt volles Programm und schon genug Unruhe), Kind 2 fing am Tag vorher an zu erbrechen und mein eigenes Kind hatte sich eine richtig dicke Erkältung mit ordentlich Fieber eingefangen. 😀

So viel einfach nur zu den Gedanken, die ich mir gemacht habe, die dann völlig unnötig waren. Es gibt da sicher kein Richtig oder Falsch, man darf auch bei solchen Entscheidungen ganz individuell gucken, was seiner Einschätzung nach für das eigene Kind das Beste ist und auch, was einem selbst am ehesten zusagt.

Eine Feier gab es dann also nicht und trotz einiger ordentlicher Wutanfälle (wie gesagt, das Kind war krank, hatte die Nacht durchgefiebert, ich kaum geschlafen und Mittagsschlaf war schon im Januar ziemlich unbeliebt…) war es doch ein schöner Tag mit einem gemeinsamen Geburtstagsfrühstück, ein paar kleinen Geschenken und viel viel Spielen. 🙂

„Bo!“ oder auch Prost – eine Zeit lang äußerst wichtig für die kleine Dame

Wieder einmal ist ein Beitrag deutlich länger geworden als ursprünglich gedacht, also werde ich wieder splitten und euch dann in einem nächsten Blogpost ein wenig über die Geschenke und unsere Rituale zum Geburtstag erzählen.

Bis dahin interessiert mich wie immer eure Meinung – habt ihr die „Kleinkind-Geburtstage“ schon so richtig gefeiert und wie haben eure Kleinen darauf reagiert? Ab welchem Alter wurden bei euch konkrete Wünsche geäußert? Ich bin auf jeden Fall schon super gespannt, ob die kleine Maus nächstes Jahr selbst schon mitentscheiden möchte, wenn es um Einladungen, Buffet und das Feiern an sich geht. 🙂

Iris Maya

 

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